Terra-Sigillata
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Pons Aeni.
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Terra-Sigillata.
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LEGIO II ITALICA P. F.
kelten und römer - geschichte zum anfassen e.V.
Rosenheim / Obb.
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© legio II italica p. f.
2001 - 2023
TERRA - SIGILLATA
Eigentlich ist der antike Name dieser Keramik unbekannt. Es scheint damals keinen Sammelbegriff für dieses Geschirr gegeben zu haben. Einzelne lokale Waren sprach man als vasa samia, aretina oder saguntina an.
Die römische Siedlung, im heutigen Rosenheimer Stadtteil Westerndorf St. Peter, wurde wahrscheinlich um die Mitte des 2. Jh. gegründet.
Neuesten Forschungen zu Folge, weist die Manufaktur von Westerndorf direkte Verbindung zu den Töpferhandwerkern in Lavoye in den Argonnen auf und ist demnach keine Filialgründung von Rheinzabern.
Das Terra Sigillata genannte römische Tongeschirr zeichnet sich durch eine glatte, glänzende, rote Oberfläche aus und war nicht nur wegen des guten Brandes und der daraus resultierenden Haltbarkeit, sondern vor allem wegen seines gefälligen Aussehen sehr beliebt. Man könnte es auch das Porzellan der Römer nennen.
Die Oberfläche konnte bei bestimmten Formen in Reliefmanier (1), mit Barbotineauflage (2) oder in Schlifftechnik (3) figürlich oder ornamental verziert sein. Die hübscheste, aber auch chronologisch interessanteste Gattung ist die reliefverzierte Sigillata.
Da die Verzierungen und Formen einem steten Wandel unterworfen waren, nützen diese nun den Archäologen zur zuverlässigen Funddatierung.
Zur Herstellung des reliefverzierten Tafelgeschirr musste zuerst vom Töpfer eine Formschüssel angefertigt werden, in der die Muster und Bildmotive eingestempelt wurden. Hatte die Formschüssel das gewünschte Aussehen, wurde sie gebrannt. Die eigentliche Schale wurde dann in der "negativen" Formschüssel ausgedreht, dabei wurde auch der unverzierte, zumeist glatte Rand über die Formschüssel hochgezogen.
War der Ton lederhart, konnte die durch die Abtrocknung etwas geschrumpfte Terra Sigillata Schale problemlos aus der Form herausgenommen und der Standfuß angesetzt werden. Anschliessend wurden die Gefäße in rötlichen Farbschlick getaucht oder bestrichen und kamen nach einer weiteren Trocknungszeit zum Brennnen in den Ofen. So konnte man mit Arbeitsteilung rasch in größeren Mengen, also "in Serie" produzieren. Zu Bruch gegangenes Geschirr konnte vor Ort problemlos nachgekauft werden.
Die Qualität bestätigte der Stempel der jeweiligen Töpferei oder des Töpfers. Im Raum Rosenheim - Westerndorf St. Peter und Pfaffenhofen (PONS AENI) sind bis jetzt etwa 100 Töpfer durch ihre Namensstempel nachgewiesen.
Natürlich gab es dort nicht nur die Töpferwerkstätten, sondern auch noch andere Handwerksbetriebe.........>>